Planung Realfabrik

Layout-Feinplanung
Aus der Phase Konzept Idealfabrik verfügen wir über ein Layout mit strikt nach Lean Vorgaben strukturierten, geradlinigen Versorgungswegen und idealen Gebäudeinfrastrukturen. Bei der Gestaltung von Logistikflächen, Maschinenpark und Arbeitsplätzen wurden noch nicht vorhandene Einrichtungen ergänzt um die Wachstumsprognose abzudecken.
In der Phase Planung Realfabrik wird nun ein stufenweiser Realisierungsplan auf Basis der Werksentwicklungsplanung erstellt. Dabei wird versucht, trotz Einbezug der Restriktionen möglichst nahe bei der Ideallösung zu bleiben. Sämtliche Maschinen, Anlagen, Arbeitsplätze und Versorgungsflächen werden massstäblich eingezeichnet und lassen sich als 3D Modell virtuell begehen.
Im Falle von Umbau oder Erweiterung von Gebäuden (Brown field approach) wird das Realfabrik-Layout für die bestehenden Gebäude erstellt. Das Layout zeigt die Ziel-Flächenbelegung und die grobe Ableitung eines Migrationsplans.
Im Falle von Neubauprojekten (Green field approach) werden Restriktion wie Geländeverlauf, Erschliessung, Zufahrtsmöglichkeiten, Lichtverhältnisse, max. Bauhöhen, Unterkellerung, Bodenbelastbarkeit, Lärmverteilung und Grenzwerte usw. mit berücksichtigt.
Bei der Planung Realfabrik entstehen üblicherweise mehrere Varianten. Auf der Basis von gewichteten Bewertungskriterien werden die einzelnen Szenarien bewertet, und in einer Nutzwertanalyse einem groben Investitionsplan gegenübergestellt. Auf dieser Basis kann zusammen mit dem Kunden die strategisch und operativ beste Lösung ausgewählt werden.

Produktions- und Steuerungskonzept
In der Idealfabrik-Phase wurden Produktionssegmente und Linien prozessorientiert und nach Lean factory design Kriterien gestaltet. Nun geht es darum die Planung zu vertiefen. Im Wesentlichen werden hier die Fragen zu Fertigungs- und Lagerstufen, Losgrössen, One piece flow, Kanban und Pullsystemen beantwortet Im Idealfall wird der höchste Wertschöpfungsanteil in der letzten Fertigungsstufe konzentriert (üblicherweise Endmontage, Test, Versand). Diese Stufe soll mit direktem Bezug zum Kundenauftrag gesteuert werden und wird somit zum Schrittmacher für die zuliefernden Stufen. Auf dieser Schrittmacherstufe sollen durch Losgrössenoptimierung und Nivellierung kurze Durchlaufzeiten und hohe Liefertreue entstehen.
Wenn immer möglich, wird dabei die Fliessfertigung angestrebt. Zur Abkopplung von Vorfertigungsstufen, oder wo kein kontinuierlicher Fluss möglich ist, kommen Kanban Regelkreise zum Einsatz. Wichtigste Prämissen für ein leistungsfähiges Produktions- und Steuerungskonzept sind einfache, transparente möglichst selbstregelnde Lenkungsmechanismen.

Intralogistik und Versorgungskonzept
Die innerbetrieblichen Logistikprozesse werden aufgrund ihrer erheblichen Auswirkung auf den Flächenbedarf parallel zum Produktions- und Steuerungskonzept mitentwickelt. Vom Wareneingang über die Lagerung, Förderung und Bereitstellung in der Produktion bis hin zum Warenausgang gestalten wir robuste und belastbare Logistikprozesse. Die Auswahl der für das Unternehmen geeigneten Lager- und Fördertechnik sowie deren Dimensionierung wird einerseits beeinflusst durch die Art der Anbindung von Lieferanten (Vertragslagermodelle, Konsignation VMI, JIS und JIT-Konzepte) andererseits auch durch den Grad der möglichen Automatisierung von Materialbewegungen mittels führerlosen Transportsystemen FTS oder Schwarmrobotern. Diese Themenbereiche sind auch für die Vorbereitung einer Fabrik auf „Industrie 4.0“-Standards von grosser Bedeutung, die digitalen Bewegungsdaten von Fördermitteln werden künftig die permanente, lückenlose Überwachung der Warenströme in der Fabrik ermöglichen. Da der Einsatz solcher digitalen Ortungs- und Vernetzungstechnologien wiederum Einfluss auf die Gestaltung der Fabrik bezüglich Hallenhöhe, Säulenraster, Fahrweglayout und Torbreiten hat, werden diese in der Realfabrik-Planung auf Basis der Entwicklungsstrategie mit berücksichtigt.